Die Fussball WM 2014 – eine Botschaft für die Welt und für die Gemeinde.
„Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.“
Deutschland ist Weltmeister, die Deutschen freuen sich und die Welt wundert sich, was da gelaufen ist. Man kann als entschiedener Christ geteilter Meinung sein, angesichts der gigantischen Ausgaben und des Rummels der WM, der für manch einen wie ein hässlicher Götzendienst aussieht. Aber Gott ist souverän, Er kann auch durch diese all zu weltlichen Dinge, wie in einer Parabel zu uns sprechen, lasst uns das nicht unterschätzen. Was meine ich?
In einem Interview vor dem Finale sagte David Bekham: „Argentinien hat Messi, Deutschland hat niemanden“. Nach dem Sieg Deutschlands las ich in Facebook: „Portugal hatte Ronaldo, Brasilien hatte Neymar, Argentinien hatte Messi und Deutschland hatte ein Team.“ Wie wahr. Das war die Botschaft der WM „Deutschland hatte ein TEAM und nicht EINEN Superstar“.
Für mich war das ein Lehrbeispiel, ich würde sagen, typisch Gott. Er lenkt die Herzen der Könige, benutzt die Mächtigen und die Reiche der Nationen, um in die Welt hineinzusprechen und seine Gemeinde zur Bestimmung zu führen. Das alte Testament erzählt uns, wie Er die großen Königreiche und deren Herrscher benutzte, um sein Volk Israel zu lenken und zu korrigieren. So auch heute – alles liegt in den Händen Gottes. Auch wenn vieles so arg und schlimm ist – Gott behält die Kontrolle – auch über eine Fussballweltmeisterschaft 2014.
„Deutschland hat durch seinen starken Teamgeist gewonnen“, das war der Kommentar inländischer und ausländischer Fußballkommentatoren. Löw hat gute Arbeit geleistet, indem er in 10 Jahren aus einer Auswahl von Spielern ein schlagkräftiges Team geformt hat, das nicht mit einzelnen Superstars punktet, sondern mit einer strategisch kämpfenden Gruppe, die den Gegner in die Knie zwingen kann. Immer wieder war zu hören, welch eine super Gemeinschaft seine Auswahlspieler vor und während der WM zelebrierten. Sie waren und sind wie eine große Familie, wie Personen, die sich untereinander lieb haben und bereit sind, einer für den für den Anderen einzustehen. Als Mario Götze, der den entscheidenden Treffer erzielte, das Trikot von Marco Reus angezogen hatte, setzte er ein Zeichen betreffs dieser Familienverbundenheit. Sollten wir nicht als Gemeinde auch solch eine Verbundenheit untereinander ausdrücken … „damit die Welt an der Liebe untereinander erkennt, daß wir Jesu Jünger sind“ (Joh. 13,35). Ich meine, dass es wie eine prophetische Botschaft Gottes war, was wir da erlebt haben. Sie lautet: Die Zeit ist reif, endlich zu begreifen, daß echte Gemeinschaft der Menschen, bzw. der Gemeinde selbst, ein kooperativer Leib ist. Dieser Leib arbeitet im Team zusammen und lebt wie ein starke Familie, ohne geistliche Superstars, die alles bestimmen.
Die Auswahl Einzelner zu einer Mannschaft, aus einer Vielzahl möglicher Spieler, birgt für mich eine zweite Botschaft an die Gemeinde. Jesus sagt in Mt. 20,16: „viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte“. Nur wer sich selbst verleugnet, kann Jesus wirklich als Jünger nachfolgen. Und die Nachfolge, die Seine Jünger der Welt zeigten war nicht einfach. Jesus trainierte seine Jünger drei Jahre lang sehr intensiv, damit sie dieser hohen Berufung nachkommen konnten. Die Ausbildung der Jünger war Schwerpunkt der Tätigkeit Jesu auf Erden – ausgenommen natürlich die Bestimmung, die Er er selbst hatte, für uns am Kreuz zu sterben. Aber nach dem Weggang Jesu folgten die Jünger Seinem Beispiel und damit wurden sie zu Säulen der kommenden Gemeinde. Sie schonten ihr Leben nicht, sondern gaben es hin für die Gemeinde und für das Reich Gottes. Es waren nur zwölf, ähnlich wie eine Fußballmannschaft, dachte ich in den Tagen der WM.
Heute hat Jesus seinen Jüngern Trainer hinterlassen, die Ihn bei der Ausbildung der Jünger vertreten sollen (s. Eph. 4.11.). Diese Dienste sollen, wie Fußballtrainer die Jünger, für ihr Spiel, für ihren Kampf ausbilden, das ist ihr Schwerpunkt. Jogi Löw hat seine Aufgabe als Trainer seiner Fußballjünger gut gemacht. Heute war in eine Nachlese des WM- Finales zu hören: „Jetzt sind alle Fußballfans in Deutschland Jogi- Jünger.“
Jesus sagte zu seinem Jünger Petrus in Mt.16, 18, daß die „Pforten der Hölle die Gemeinde nicht überwältigen werden“. Der Sieg, den Gemeinde in der Endzeit haben wird, kann nur durch viele ausgebildete Teams von Jüngern umgesetzt werden, die ein hartes Training durchstanden haben. Dieses Training kommt in der Regel durch die Zurüstung und Ausbildung der Dienste zustande, sie sind die Trainer der Jünger. Ihr Ziel muss es sein, nicht charismatische Superstars auszubilden, sondern starke Teams, die uneigennützig zusammenarbeiten. Die Zeit der Superstars auf der Bühne ist vorbei, die Zeit der vielen trainierten Jünger ist gekommen.
Nicht zuletzt sehe ich im Ausgang der WM 2014 noch eine dritte Botschaft an die Gemeinde und an die Welt. Gott wird in unseren Tagen ein neues Kapitel aufschlagen, wo es um die hohe Berufung der Gemeinde und auch um die Berufung der Völker geht. Am Verhalten der deutschen Mannschaft in den Spielen wurde Deutschlands Berufung als geistlicher Impulsgeber und Durchbrecher sichtbar. Viele Propheten haben in den letzten 20 Jahren immer wieder eine Botschaft gehabt, die ich mit eigenen Worten etwa so zusammenfassen möchte: „Von Deutschland werden am Ende der Endzeit mächtige geistliche Impulse für die weltweite Gemeinde ausgehen.“
Im nächsten Jahr feiert Deutschland 500 Jahre Reformation, ein Geschehen, das die Welt beeinflusst hatte. Viele wichtige Impulse zur Veränderung gingen schon Jahrhunderte vorher von Europa aus, doch Martin Luther und Deutschland brachte den Durchbruch. Etwa 200 Jahre später war es der Graf von Zinsendorf und seine Brüdergemeine, die durch ihre Hingabe die moderne Missionsbewegung und die Erneuerung des Gemeinschaftslebens ausgelöst haben. Nicht zu vergessen Johann Sebastian Bach, der zur selben Zeit durch seine geistliche Musik zum Impulsgeber für die Welt und für die Gemeinde von damals wurde. Weitere 200 Jahre später konnte leider Satan einen Dämgogen wie Hitler und Irregeleitete benutzen, um Deutschlands Berufung ins negative Gegenteil zu verkehren und so wurde unsere Nation genauso stark zum Fluch für die Nationen, für Israel und für die Gemeinde.
Doch heute sind wir wieder nahe dran, daß Deutschland zu seiner eigentlichen Bestimmung zurück finden wird. Gott schlägt ein neues Kapitel auf. Das deutsche Team hat bei der WM die Richtung der Berufung Deutschlands eingeschlagen, um als Vorreiter für positive und von Gott gewollte Werte für die Gemeinschaft ein Beispiel zu geben.
Vorbildlich war ihr Kampf als Team in den Spielen der WM und vorbildlich war ihr Verhalten den anderen Mannschaften und Spielern gegenüber. Beim 7 : 1 gegen Brasilien verfiel die deutsche Mannschaft nicht in Hochmut und Schadenfreude, sondern verhielt sich höflich und demütig. Selbst das brasilianische Volk bemerkte das und zollte der Mannschaft Anerkennung und Ehre. Und beim Finale gegen Argentinien musste sie in der Verlängerung viele hässliche Fouls einstecken und blieb doch beherrscht und fair. Bastian Schweinsteiger, der sehr oft gefoult wurde, verlor nicht die Nerven und hielt sich mit Racheakten und Geschimpfe zurück, das setzte ein Zeichen.
Der brasilianische Ex-Fussballstar Ronaldo sagte gestern in einem Interview: „Wir müssen die Deutschen kopieren, sie haben uns gezeigt, wie man nicht mit Superstars, sondern mit einem guten Team gewinnt.“ Das stimmt – wie schön ist es, daß die deutsche Mannschaft es geschafft hat ein positives Beipiel in Einheit, Teamgeist, Fairness, Besonnenheit und Kampfgeist der Welt zu zeigen.
„Ein Land, eine Mannschaft, ein Traum“ – mit diesem Slogan auf dem Mannschaftsbus reiste das deutsche Fußball-Nationalteam bei der WM durch Brasilien. Der „Traum“ wurde wahr, und Deutschland kassierte nicht nur den Siegerpokal, sondern gab ihr Bestes und zeigte ein sehr gutes Beispiel für die Welt und für die Gemeinde. Das erinnert mich an Paulus, der in 1.Kor 9,25 sagt: „Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.“
Richard Schutty
(Die Bibelstellen sind der Rev. Elberf. Übers. Entnommen.)
„Stärkung für den Weg“ gibt es auch als Newsletter – um den zu erhalten, bitte rechts oben eintragen.