Eine neue Zeit

Stärkung für den Weg

„Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sproßt es auf. Erkennt ihr es nicht?“ (Jesaja 43,19a)

Gott wirkt unaufhörlich Neues und Er möchte, dass wir das erkennen und in dem Neuen wandeln. Es gibt auch neue Zeiten oder Zeitabschnitte und es gilt, sich möglichst rasch darauf einzustellen, um das Neue, nicht zu verpassen. In der Bibel lesen wir, „als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“. Gott hatte das allerwichtigste Ereignis der Menschheit lange vorher durch seine Propheten immer wieder angekündigt und bestimmte Zeichen dafür gegeben. Als es dann endlich soweit war, hatte die religiöse Elite von damals und auch die große Masse das einzigartig neue Wirken Gottes nicht erkannt. Jesus kritisierte sie hart: „Das Aussehen des Himmels wisst ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen.“ (Mt.16,3)

Die Zeichen der Zeit beurteilen
In der Geschichte des Volkes Gottes und der christlichen Kirche gibt es bis heute diese besonderen Zeiten, die Gott vorher ankündigt. Es beginnt immer damit, dass Gott einem Menschen, bzw. einer Gruppe von Menschen, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen, seinen Plan offenbart. Es sind meist einzelne Schlüsselpersonen und kleinere Gruppen von treuen, reifen und hingegebenen Personen, die Gott ruft. Unter konsequentem Einsatz ihrer Ressourcen tun sie sich zusammen und legen ihre eigenen Ambitionen nieder, um die göttlichen Ziele zu erreichen. Noah erkannte die Stimme des Herrn, die ihn auf die große Flut vorbereitete. Viele Jahre baute er zusammen mit seinen Söhnen unter dem Spott der Nachbarn an der Arche, bis die Katastrophe kam. Lot erkannte die Engel Gottes, er lies sich von ihnen warnen und aus dem zum Untergang geweihten Sodom und Gomorrha herausführen. Als David vor Saul nach Ziklag floh, folgten ihm Leute aus verschiedenen Stämmen, weil sie erkannten, dass mit David eine neue Zeit anbricht. Vom Stamm Issachar waren es sogar alle, die ihm nachfolgten – so lesen wir: „Und von den Söhnen Issaschar solche, die die Zeiten zu beurteilen verstanden und wussten, was Israel tun musste: ihre Oberhäupter 200, und alle ihre Brüder unter ihrem Befehl“ (1. Chronik 12,33).
Gott findet in jeder Zeit Leute, die in der Lage sind, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten und dann auch bereit sind, konsequent danach zu handeln. Haben wir in unserer Zeit die neue, kommende Bewegung Gottes erkannt und sind bereit ihr zu folgen? Wer wach und aufmerksam ist und anhand der Bibel und im Gebet die Zeit beobachtet, wird die Vorboten der kommenden Veränderung sehen und sich entsprechend vorbereiten. Kurz vor dem Aufbrechen des Neuen spüren viele, daß die alte Zeit zu Ende geht – sie wissen, daß es so, wie bisher nicht mehr weitergehen kann. Ihre Erwartung des Neuen kann wie die Wehen vor einer Geburt sein.

Die neue Vision kommunizieren
„Schreib die Vision auf, und zwar deutlich auf die Tafeln, damit man es geläufig lesen kann“ (Hab 2,2).
Offenbarung verpflichtet, d.h. wer eine geistliche Schau über das Neue, das Gott tun will, bekommen hat, der muss es auch den anderen mitteilen. In Sprüche 29,18 lesen wir: „Wenn keine Offenbarung (Vision, Erkenntnis) da ist, verwildert ein Volk .“ Wir brauchen die Leute, die fähig sind, die Zeichen der Zeit zu verstehen und zu kommunizieren, andernfalls bleiben wir zurück und verpassen die Stunde Gottes. Sie erklären ihrer Generation die Vision Gottes, denn der Heilige Geist will neue Wege gehen und er braucht dazu unser Vertrauen und unsere Risikobereitschaft. Da wir es gewohnt sind, den alten Mustern zu folgen und aus Sicherheit die bekannten Pfade gehen wollen, ist es wichtig, daß wir von solchen Leuten aufgerüttelt werden. Auch muss die Vision, das Neue, Kommende mitgeteilt werden, um es prüfen zu lassen und es anderen zu erklären. Es soll für viele greifbar und verständlich werden, damit diese dann die richtigen Dinge zur richtigen Zeit tun können. Wir kennen die Worte Jesu: „Neuer Wein gehört in neue Schläuche“ – das bedeutet, wir müssen bereit sein, neue Wege zu gehen, wenn wir das aktuelle Handeln Gottes erleben wollen.

Sie sind nicht allein
Als Elia nach seinem Erschöpfungszustand zum Berg Horeb kam, dachte er, daß es außer ihm keine anderen Gerechten mehr gibt. Gott musste ihm erklären, daß es noch 7000 weitere im Land gibt, die ihre Knie vor Baal nicht gebeugt haben (1.Könige 19,10.18). Es ist ein typisches Denken prophetischer und visionärer Leute, daß sie meinen, alleine zu sein und als einzige eine Offenbarung von Gott über das Neue bekommen haben. Sie denken nicht daran, daß Gott gleichzeitig noch viele andere in diese Vorbereitung geschickt hat. Nur mit Gottes und der Engel Hilfe können sie den Übergang in das Neue schaffen. Dann sehen sie andere auftauchen, denen Gott die selbe Vision gegeben hat und sie verstehen, daß Gott seinen Plan für das Neue durch diese bestätigt. Bisher hatte Elia sich alleine der geistlichen Herausforderung seiner Zeit gestellt, doch endlich wird deutlich, dass Gott auch andere berufen hat, ebenso an Seinem Werk tätig zu werden. Gott hat den Überblick, er sieht die einzelnen Schritte und Etappen die kommen und er sieht die unterschiedlichen Leute und Generationen, die dafür notwendig sind. Das beruhigt, sie können deshalb entspannt den Anweisungen Gottes folgen und in das Neue hineingegehen.

Die neue Zeit bringt eine neue Qualität
Am Berg Horeb bekommt Elia nach seiner 40-tägigen Wüstenwanderung einen neuen Auftrag, der eine neue Zeit einläuten soll. Die alte prophetische Salbung war gut und hatte eine große Auswirkung auf das Volk Gottes, aber sie hatte nicht ausgereicht, um Isebel und ihren starken, negativen Einfluss zu beseitigen. Eine neue Zeit sollte kommen, in der eine neue Kraft auf eine andere Art wirken kann. So, oder ähnlich denken auch heute viele Leute: Die alten Kräfte und Methoden, ob charismatisch, eventorientiert oder prophetisch, reichen nicht aus, die Gemeinde wiederherzustellen. Eine neue Vollmacht und Autorität ist notwendig, um für die kommende Endzeit vorbereitet zu sein. Jetzt, als letzte Aktion, sollte Elia den Elisa als seinen Nachfolger einsetzen und Jehu als den neuen König über Israel salben (1.Könige 19,16). Damit kommt die längst fällige Multiplikation des Dienstes. Durch den „Geist des Elia“ werden zwei unterschiedliche Kämpfer Gottes mobilisiert, die mit der nötigen Gabe und Gnade die Veränderung herbeiführen können. Elisa mit doppelter prophetischer Salbung und Jehu mit einer starken apostolischen Salbung. Es ist eine neue Generation, die unter diesen beiden Berufenen das verlorene geistliche Gebiet zurückerobert. Ganz ähnlich geschah es bei Mose, als er nach der 40- jährigen Wüstenwanderung einer neuen Generation das verheißene Land überlassen musste. Nur Kaleb und Josua waren übrig geblieben, als leuchtende Vorbilder, weil ein anderer Geist, der Geist des Mose in ihnen war. Wo sind die „Kalebs und Josuas“ bzw. die „Elisas und Jehus´“ in unserer Zeit, die als Vorbilder die neue Vision ergreifen und tatkräftig vorangehen. Sie sollen mit der nachfolgenden Generation für die neue Vision zusammenarbeiten.
Als Jehu ausruft „Wer ist mit mir“, werden die zur Passivität verurteilten Palastbeamten plötzlich mobilisiert und wachen auf. Sie folgen der Aufforderung Jehu und stürzen Isebel vom Fenster herab, in den Tod (2.Kön. 9, 30-33). Ein neuer apostolischer Weckruf wird auch in unserer Zeit erschallen, der die schlummernden Kräfte des Leibes Jesu für das Neue mobilisiert. Der Bann Isebels wird sie nicht mehr lähmen können, weil das, was jetzt kommt anders und stärker ist.

Wie reagieren wir auf das Neue, das so anders ist?
Es ist die Zeit, alte Wege zu verlassen und neue zu beschreiten. Denominationelle, evangelikale und charismatische Strukturen der Gemeinde und Gemeinschaft, können dabei ein Hindernis sein. Das Neue, das anbricht ist radikal und revolutionierend, wie es in der Person des Jehu und des Elisa zum Ausdruck kommt. Aber es geht nicht darum, die Hoffnung wieder auf menschliche Leitungspersonen, auf Erfolgsmodelle oder neue Methoden zu setzen, die uns doch nur wieder enttäuschen werden. Es ist Jesus selbst, der eine neue Bewegung angestoßen hat und viele werden von ihr erfaßt. Jesus ist ihr Oberbefehlshaber, unser Jehu und unser Elisa. Er sammelt überall Einzelne in Gruppen und formiert sie zu größeren Einheiten. Sein Ruf erreicht die Zerstreuten und gibt ihnen eine neue Hoffnung. Es ist vergleichbar mit David, der sich damals draußen, außerhalb des königlichen Lagers vor Saul in der Höhle Adullams verbarg. Dort sammelten sich um ihn „lauter Bedrängte und solche, die verschuldet waren und andere mit erbittertem Gemüt“ (1. Sam.22,2). Diese Leute befanden sich außerhalb der anerkannten gesellschaftlichen Strukturen und waren offen für die neue Bewegung, die durch David sichtbar wurde. Ein „anderer Geist“ war in ihnen, der seinen Ausdruck in einer starken Leidenschaft für das Reich Gottes fand und für das Neue offen war, was Gott durch David tun wollte. Das setzte eine Kraft frei, die bestehenden Machtverhältnisse umzustürzen und die Feinde der Gerechtigkeit zurückzudrängen. Auch heute befinden wir uns in einer Zeit der Mobilmachung für das Neue, das Gott mit seiner Kraft durch uns tun will.

(Die Bibelstellen sind aus der Revidierten Elberfelder Übersetzung entnommen.)

Richard Schutty

 

Wenn Du Stärkung für den Weg als Newsletter erhalten möchtest, dann trage Dich hier auf dieser Seite ein (siehe rechter Balken, Mitte).