Die Zurüstung der Heiligen, 2

Stärkung für den Weg

 „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte“

(Mt.20, 16)

Als Gideon zum Krieg gegen die Amalekiter rüstete, rekrutierte er 32000 Krieger. Nach der Auswahl Gottes blieben am Ende nur 300 Mann übrig. Ich bin sicher, es waren die gewesen, deren Herzen ungeteilt auf Gott ausgerichtet waren. An der Art und Weise, wie sie das Wasser tranken, waren sie zu erkennen. Sie waren auserwählt, weil sie ihr Vertrauen nicht auf menschliche Stärke setzten, sondern auf den starken Arm des Herrn, der zu retten vermag. Sie konnten nicht mit menschlichen Waffen gegen die viel zu große Übermacht des Feindes siegen, sondern mussten ihr Vertrauen ganz auf Gott setzen, dass Er durch ein Wunder helfen würde. Nach dem Zerschlagen ihrer Gefäße löste das plötzlich frei gewordene Licht der Lampen eine Panik unter den Feinden aus und sie flohen.  Was das feindliche Herr auch heute in die Flucht schlägt, ist das göttliche Licht, dass durch die schwachen menschlichen Körper seiner Diener scheint.  Als Gideon für Israel das Heer für den Kampf sammelte, wählte Gott in zwei Etappen die richtigen Leute aus. Gott ist auch heute dabei, in zwei Etappen ein Heer für den weltweiten Kampf in der Endzeit zu sammeln. Er sucht nach solchen, deren Herz ganz auf Ihn ausgerichtet ist.

Die Vision – das Szenario

Eine Vision, die ich während eines Einsatzes in der Ukraine erhielt führte mir vor, wie das Szenario der geistlichen Aufrüstung und Zurüstung aussehen wird:
Eine Gruppe von Soldaten formiert sich, bereit zum Kampf, dem Gegner entgegenzutreten. Sie bilden einen Ring (Kessel) und drängen den Feind zurück. Der Ring schließt sich immer enger, bis sie den Gegner vernichtend geschlagen haben. Im Zentrum entsteht ein Altar mit Feuer, auf dem sie nach dem Sieg alle ihre mitgebrachten Eier legen, das sind ihre Visionen, Anliegen, Wünsche, Sorgen und Probleme. Sie verbrennen gänzlich und steigen als Rauch zum Himmel empor. Der Rauch wiederum formt sich zu einem großen Adler, der sich in große Höhen hinaufschwingt und weite Kreise über das  ganze Land zieht. Aus ihm entwickelt sich eine Art Starfighter, der gezielt Feuerbälle, wie Bomben auf bestimmte Regionen des Landes abfeuert. Die Einschläge verursachen Krater, aus denen Rauch aufsteigt und Gruppen von Soldaten hervortreten, die sich formieren, um in gleicher Weise Feinde einzukesseln und zu vernichten.
In der nächsten Szene sehe ich, wie jeder einzelne Soldat zu einem stattlichen Baum heranwächst, der viele Früchte zur Zeit der Ernte bringt. Ich erinnere mich an Jesaja 61, wo es heißt: „Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir; denn der HERR hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, den Elenden frohe Botschaft zu bringen, zu verbinden, die gebrochenen Herzens sind, Freilassung auszurufen den Gefangenen und Öffnung des Kerkers den Gebundenen auszurufen das Gnadenjahr des HERRN und den Tag der Rache für unsern Gott zu trösten alle Trauernde den Trauernden Zions Frieden, ihnen Kopfschmuck statt Asche zu geben, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes, damit sie Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des HERRN, daß er sich durch sie verherrlicht“.

Diese Proklamation des Reiches Gottes sprach Jesus aus, nachdem er, erfüllt mit dem Heiligen Geist, in der Synagoge von Nazareth aus der Thorarolle vorlas. Allen Gläubigen, die dem Ruf Jesu in die Nachfolge und Jüngerschaft folgen, gelten dieselbe Sendung (Mk.16, 18). Wir leben in diesen Tagen, wo sie in Erfüllung geht. Unser Auftrag ist es dann, in Vollmacht in die Städte, Dörfer, Regionen zu gehen und das angenehme Gnadenjahr des Herrn erneut auszurufen, wie in den Tagen des Wirkens Jesu auf Erden. Es ist die Proklamation des Reiches Gottes, mit mitfolgenden Zeichen, mit Wundern und Heilungen.

Die Allgemeine Lauheit

Die Frage ist, ob wir wirklich bereit sind, uns für den letzten, weltweiten, Missionsauftrag zurüsten zu lassen. Die Zurüstung und Auferbauung der Heiligen zum Werk des Dienstes“  ist das erklärte Ziel des Neuen Testaments (Eph.4, 11-16). Es ist Gottes Absicht, die Gemeinde wiederherzustellen, wie sie am Anfang war, als Wellen von einfachen Gläubigen von ihr ausgingen, um das Reich Gottes allen Völkern zu bringen. Viele Christen sind gut gestartet und waren anfangs begeistert dabei, doch was ist davon übrig geblieben? Im Sendschreiben an die Epheser beklagt Gott, dass die Gemeinde die erste Liebe verlassen hat. Ich denke, das ist auch heute so. Die Begeisterung für Jesus, wie sie am Anfang war, ist bei Vielen verlorengegangen, die Liebe, die in erster Linie Jesus galt, wird mit vielen anderen Dingen geteilt. Der Geist Gottes spricht: „Komm zurück zu den guten Anfängen deines Glaubens. Jesus sagte in Mt. 24,12 für die kommende Endzeit voraus: „und es wird die Liebe (griech. agape) der meisten erkalten“. Mit „meisten“ sind die meisten Christen gemeint, nicht die Menschen in der Welt! Deshalb müssen zuerst die bereits Gläubigen wieder umkehren und ihre Liebe erneuern lassen, sonst werden sie in den kommenden Kämpfen nicht bestehen können.

Lass Dich herausrufen

Jesus sagte:  „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte“ (Mt.20, 16). Es wird speziell von Gott ausgesandte Boten geben, die ins Land hinausgehen, um die Heiligen für ihren Dienst zu rufen. Nicht alle werden den Ruf Gottes hören, bzw. folgen. Aber jeder, der ihn hört, wird Jesus konsequent nachfolgen und mit Entschiedenheit in die erste Phase der Zurüstung kommen. In 2. Chr. 16,9 lesen wir Worte des Propheten Hanani an Asa, den König von Juda:  „Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist“. Das war vor 2700 Jahren so und es ist auch heute so,  in der Endphase der letzten Zeit. Damals vertraute König Asa mehr auf den Beistand des syrischen Königs als auf Gottes Hilfe. Sein Herz war geteilt und nicht mehr allein auf Gott ausgerichtet. Die prophetische Ermahnung und Korrektur überführten ihn nicht, stattdessen wandte er sich von Gott ab. Es folgten Kriege und am Ende eine Krankheit an den Beinen. Asa war berufen, nur auf Gott zu vertrauen, aber er hielt nicht fest bis zum Ende.
Die Frage ist, ob der Herr bei uns diesen Glauben findet, der bis zum Ende festhält (Luk.18, 8). Als Christen sind wir alle zur Jüngerschaft berufen, doch leider sind es nur wenige, die einsteigen und bis zum Ende dran bleiben. Gott sucht auch heute, nach denen, die sich mit ungeteiltem Herzen auf Ihn ausrichten und ihre Berufung, erfüllen wollen, um ihnen treu beizustehen. Sie sind auserwählt, nicht, weil sie besonders begabt sind, sondern weil sie die richtige Herzenshaltung haben und sich rufen lassen. Zunächst gilt es, den Ruf zu hören und ihm zu folgen, d.h. ein volles „Ja“ zur konsequenten Hingabe und Nachfolge zu haben. Jesus sagte: „Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9,23)

Der Kampf um dein Herz

Ein ungeteiltes Herz, wie Gott es bei seinen Jüngern sucht, hat einen Preis. Gott hatte Gefallen an Jakob, weil er unbedingt den Segen des Erstgeborenen haben wollte. Doch mit menschlicher List und Tücke ergatterte er das Ersehnte. Sein Herz war noch nicht verändert, es war noch geteilt zwischen der Sehnsucht nach Gott und der eigenen betrügerischen Natur. Auf der Flucht in Richtung zu seinem Onkel Laban hatte er in der Wüste einen Traum. Gott gab Jakob die Verheißung, die schon Abraham bekam und zeigte ihm, wie Engel auf einer Leiter in den Himmel auf- und absteigen. Als Zeichen für diese Berufungserfahrung salbte er den Stein, auf dem sein Kopf während des Schlafes lag mit Öl (1.Mose 28,10-18). Doch um die Verheißung zu erlangen, hatte Jakob noch einen schweren Weg vor sich. Erst nach 20 Jahren Arbeit bei seinem Onkel, konnte er endlich in seine Heimat zurück. Er war selbst Opfer eines Betruges geworden, sein Onkel hatte ihn betreffs der beiden Frauen ausgetrickst. Auf dem Rückweg musste er nun seinem Bruder Esau begegnen, um der Wahrheit seines eigenen Betruges in die Augen zu sehen. Im Jabbok, wo Jakob gegen den Engel des Herrn kämpfte, fand der letzte und entscheidende Kampf um sein Herz statt (1.Mose 32,23-33). Gott ließ Jakob überwinden und machte aus ihm Israel, den wahrhaften „Streiter Gottes“.
Jesus nahm Bezug auf dieses Geschehen, als er bei der Wahl des Nathanael sagte:  „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist…. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen“ (Joh.1, 47.51). Bei Jakob war es symbolisch der mit Öl gesalbte Stein, auf den die Engel herabstiegen, bei Nathanael und bei uns ist Jesus Christus der lebendige, auserwählte Stein, auf den die Engel vom Himmel auf- und absteigen. Er ist der Gesalbte Gottes, der auserwählte Grundstein für das Haus Gottes (1.Petr.2,4-8). Gott sucht auch heute Menschen wie Jakob oder Nathanael, um ihnen den Himmel zu öffnen und in ihnen das Fundament des Hauses Gottes zu legen.

 

Richard Schutty

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